Die Rückkehr zu Vinyl und Kassetten könnte bald Realität werden. Die Verkaufszahlen im Vergleich zur CD sind nämlich stetig zugunsten des Vinyls, und die Fans der ersten Stunde oder die Neueinsteiger haben keine Zweifel, welches Format sie wählen sollen, wenn sie ihr Lieblingsalbum physisch in Händen halten wollen. Neben der Rückkehr des Vinyls gibt es aber auch eine andere, subtilere: die der Kassetten. Aber sind das alles Rosen und Blumen? Ziehen wir Bilanz und versuchen zu verstehen, was dies für die Hi-Fi-Welt bedeuten könnte.
Vinyl ist eine Gewissheit
Der Markt für Vinyl-Schallplatten hat in den letzten zehn Jahren einen einen stetigen Anstieg der Verkaufszahlen. In den USA wurden im Jahr 2022 41 Millionen Alben (im Wert von 1,2 Milliarden) verkauft, weit mehr als die 33 Millionen CDs im selben Jahr. Seit 1987 hatte sich das Kräfteverhältnis nicht mehr umgekehrt, obwohl es das 16. Jahr in Folge war, in dem die Vinyl-Verkäufe stiegen. Diese Zahlen beziehen sich auf die USA, aber auch in Europa werden LPs verkauft. Nach der Prognose der Agentur Technavio wird der Markt für Vinyl-Schallplatten in Europa im Jahr 2024 voraussichtlich 91 Millionen USD erreichen, wobei Großbritannien, Deutschland und Italien den größten Beitrag leisten.
Digital: cross und delight
Man könnte meinen, dass es nur und ausschließlich alte Fans sind, die zum florierenden Schallplattenmarkt beitragen. Das ist nur teilweise richtig. Denn während Streaming (Spotify & Co.) das bevorzugte Medium für Gelegenheitshörer und die jüngere Generation bleibt, spielen die sozialen Medien mit ihren Trends eine führende Rolle bei der Förderung von Vinyl als Objekt. Seiten und digitale Gruppen haben es vielen ermöglicht, ihre Leidenschaft und Erfahrungen mit einer Art Fangemeinde zu teilen. Dies wiederum hat dazu geführt, dass Künstler und Plattenfirmen ihre neuesten Veröffentlichungen auf Vinyl herausbringen.
Diese Formen des - wenn auch virtuellen - Teilens des Hörens einer Schallplatte haben zu einer Stärkung der Gemeinschaft von Liebhabern geführt. Ganz zu schweigen davon, dass wiederum die sozialen Medien und das Internet im Allgemeinen es den Händlern ermöglicht haben, neue Publikumsschichten zu erreichen. Das Hören von Schallplatten hat es auch ermöglicht, eine andere Ebene des Musikgenusses zu entdecken, die weit über das Streaming eines Titels über einen an ein Smartphone angeschlossenen Kopfhörer hinausgeht. All diese Abspielgeräte haben also ein soziales und gemeinsames Hören eines analogen Mediums par excellence ermöglicht: die Schallplatte.
Musikkassette im großen Stil
Das goldene Zeitalter der Kassette war in den 1970er und 1980er Jahren. Vor allem als 1979 der Sony Walkman auf den Markt kam, konnte man zum ersten Mal seine Lieblingstitel zu Fuß hören. Der absolute Höhepunkt der Verkaufszahlen wurde 1989 erreicht, einige Jahre nach der Einführung der CD. 2010 kam der Absturz, als Sony bekannt gab, dass der Walkman nicht mehr hergestellt wird. Ein Comeback ist kaum vorhersehbar. Wer könnte schon verhedderte Kassetten, bruchgefährdete Plastikhüllen und eine wenig zufriedenstellende Klangqualität vermissen? Dennoch haben Taylor Swift, Dua Lipa, Billie Eilish und Lady Gaga einige ihrer Alben in diesem Format veröffentlicht. Und nicht nur das. Nimmt man wiederum den US-Markt als Referenz, so ist in den letzten Jahren die Zahl der verkauften Kassetten stetig zugenommen. Wenn auch in viel geringerem Umfang als bei Vinyl.
Wer kauft heutzutage noch Kassetten?
Die Antwort auf die Frage in der Überschrift dieses Absatzes ist in etwa die gleiche wie bei Vinyl. Diejenigen, die Kassetten kaufen, vor allem in den USA, sind die jüngere Generation, die sie als ein Gadget oder zumindest als eine Form von physischem Merchandising betrachten, das es ihnen ermöglicht, ihren Lieblingskünstlern näher zu kommen. Die andere Seite der Medaille ist die Generation, die Kassetten nostalgisch empfindet. Die Wiederveröffentlichung des Songs Alive von Pearl Jam aus dem Jahr 1991 als Single zielt beispielsweise auf diese Zielgruppe ab. Online kommt dann auch noch der Sammelfaktor ins Spiel. Sondereditionen auf Kassette können im Netz hohe Preise erzielen und werden von den eifrigsten Fans zum Objekt der Suche.
Eine zu beobachtende Situation
"Il Sole 24 Ore" hat jedoch die Stimmung über die Wiederbelebung der Musikkassette gedämpft. Während bei Vinyl von einem stetigen Wachstum die Rede ist, sieht es bei Kassetten anders aus. In den USA gab es 2022 einen Rückgang von 52 % in der Menge und 9 % im Wert, während Vinyl hier um über 17 % im Wert zulegte. Von den 1,7 Mrd. $ physischen Umsatzes entfielen allein auf Vinyl über 1,2 Mrd. $, gefolgt von CDs. In Italien sank der Umsatz von 687.000 im Jahr 2021 auf 373.000, was einem Rückgang von 45,7 Prozent entspricht. Die Unterschiede im Vergleich zum Vinylmarkt scheinen also deutlich zu sein. Andererseits ist es wahr, dass wir über Zahlen sprechen, die derzeit so gering sind, dass die Veröffentlichung eines Albums des aktuellen Popstars auf Kassette das Gleichgewicht in die eine oder andere Richtung verschieben kann.
Die Schönheit des Analogen
Objektiv gesehen entspricht die beste aller möglichen Quellen einem Computer, der genau für eine hochwertige digitale Audioquelle konzipiert ist. Subjektiv und gefühlsmäßig sieht die Realität jedoch anders aus. So wie manche Audiophile den Klang einer Schallplatte als etwas "wärmer" empfinden, so lassen auch das Rauschen und die Hintergrundgeräusche einer Kassette den Song lebendig werden. Wie unsere treuesten Kunden wissen, bietet Ricable bereits eine Reihe von analogen Signalkabeln an, die speziell für das Hören von Schallplatten entwickelt wurden.. Da wir die Entwicklung des Kassettenmarktes aufmerksam verfolgen, laden wir Sie ein, einen Blick auf unseren gesamten Katalog zu werfen. Warten Sie auf die Rückkehr zu Vinyl und Kassetten.
